Für unseren diesjährigen Wildwasserlehrgang fuhren wir in die Osttiroler Sonnenstadt Lienz. In Lienz finden auf Drau und Isel die diesjährigen Deutschen Meisterschaften und die Qualifikation zur Junioren- und U23 Weltmeisterschaft statt. Die Hamburger Maiferien lagen für den Lehrgang perfekt, so konnten uns noch andere Oberalsteraner mit ihren Kindern begleiten. Sie nutzten die Tage zum Wandern und Fahrrad fahren, am Tor zu den Dolomiten.
Bei warmen Temperaturen starten 19 Oberalsteraner um vier Uhr morgens in Hamburg. Je näher wir den Alpen kommen, wechselte das Wetter, es wurde kühler und regnerischer. Schneeregen und Temperaturen knapp über Null Grad, so begrüßte uns Osttirol. Es war die Woche der Eisheiligen und diese machten in diesem Jahr, ihren Namen alle Ehre. Es sollte sich nicht viel bessern, zumindest von den Temperaturen her. Der Regen bzw. Schnee besuchten uns nur nachts. Aber nicht meckern, tagsüber waren wenigsten die Lufttemperaturen wärmer als das Wasser.
Nach 12- stündiger und staufreier Fahrt am Quartier angekommen, hieß es Sachen auspacken und Boote herrichten für den nächsten Tag.
Am nächsten Morgen stand dann Strecke zu erkunden an. Die drei die erfahrensten Kanuten, starteten mit einer ersten Tour auf der Classicstrecke. Für unsere jüngeren Wildwassersportler war der Wasserstand zu hoch. So entschlossen wir uns, auf der unteren Drau, auf leichterem Wildwasser, einzuschaukeln. Am Nachmittag versuchten wir uns an der Sprintstrecke und besichtigten die Kernstelle der Sprintstrecke, den imposanten Iselabfall in Lienz. Damit die Sportler sich sicher fühlten und im Falle einer Kenterung, wir den Sportler und das Material sicher bergen konnten, bereitete unsere Landcrew, auch Shuttleservice genannt, die Sicherung der Sportler vom Ufer aus. So konnten sich auch die jüngeren und unerfahrenen Sportler trauen den wuchtigen Abfall zu bezwingen.
Jeder Tag brachte Fortschritte. Es stand ja immer noch die Classicstrecke für alle auf dem Programm. Eine besondere Herausforderung bei der Befahrung der Classicstrecke stellte der sich schnell wechselnde Pegel, durch den Kraftwerkszufluss, der Drau dar. Eine weitere Herausforderung für das Betreuerteam war der unterschiedlich große Leistungs- und Erfahrungsstand der einzelnen Sportler. Trotz der Umstände schafften wir, dass jeder Sportler seiner Leistungsfähigkeit ausreichend betreute Trainingszeit auf dem Fluss hatte.
Bei immer noch hohen Wasserständen war auf der engen und wuchtigen Drau ein gutes Bootsgefühl gefragt. Die Sportler nutzten bei jetzt doch endlich wärmeren Temperaturen und Sonne die gute Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln. Dabei waren Hanna und Joscha mit ihrer Erfahrung gute Lehrmeister für die jungen Sportler und bauten diese immer wieder auf, auch wenn es nicht immer nach Plan lief.
In den Pausen zwischen den Trainingseinheiten nutzten die Sportler die Zeit Brettspiele zu spielen und sich zu entspannen. Am Abend wurde ab und zu gemeinsam ein Film geschaut und auch das gemeinsame kochen bereitete allen eine große Freude.
Lienz bietet für Outdoor interessierte viele Attraktionen. Ein weiteres Highlight war der Osttiroler, eine Sommerrodelbahn mit einer Gesamtlänge von 2,7 km. So ging es den Berg mit über 40km/h herunter. Die Sportler konnten davon nicht genug bekommen und wollten am nächsten Tag wieder los.
Neben dem Paddeln brachte Tischtennisspiel, sowie der Laufsprint bei der Geschwindigkeitsmessung auf der Straße Abwechslung. An einem Nachmittag wurde auch das Dolomitenschwimmbad in Lienz besucht und ausgiebig die Rutsche genutzt.
Nach einer ereignisreichen Wildwasserwoche beendeten wir unsere gemeinsame Zeit mit einer gemeinsamen „Bongoboottour“ auf der Drau. Das war für alle ein passender und schöner Abschluss.
Am Ende einer solchen Woche stellte ich mir die Frage. Was nehmen die Jugendlichen Sportler mit, was ist bei Ihnen in Erinnerung geblieben?
Anbei die Zitate der Sportler:
Ich fand es super, dass wir trotz Unterschiede in der Geschwindigkeit viele Strecken gemeinsam gefahren sind.
Ich fand die Woche super der letzte Tag war der Beste.
Ich fand es schön, wie wir uns gegenseitig geholfen und unterstützt haben, das hat mir jeden Morgen neuen Mut und Vorfreude auf den Tag gegeben.
Das schönste war, dass wir uns trotz Rückschlägen immer ermutigt haben und uns gegenseitig geholfen haben und unsere Erfolge gemeinsam feiern konnten.
Das Beste war der Zusammenhalt: Wie wir uns gegenseitig ermutigt und unterstützt haben hat mir viel geholfen.
Ich habe die Trainingseinheiten ebenso genossen wie die Mittagspausen mit Spiel und Spaß.
Ich fand es sehr schön, dass sich alle Sportler getraut haben die Strecken zu bezwingen, außerdem, dass ihr Hanna und mir ein großes Vertrauen entgegen gebracht habt. Ich vermisse die Berge, das Wasser und die Spiele zusammen, aber es war sicherlich nicht der letzte Lehrgang zusammen, ich freue mich schon auf den nächsten.
Am allerschönsten war, dass wir alle zusammen ohne Druck und mit viel Spaß an die Strecken herangegangen sind. Das Gefühl von unserem Gruppenzusammenhalt werde ich nicht vergessen.
Die Woche hat total viel Spaß gemacht. Ich bin sehr froh mitgekommen zu sein. So konnte ich wieder viele neue Dinge lernen und vertiefen. Das Beste war, dass wir alle zueinander gehalten haben, uns unterstützt haben und Dinge auch neben dem Sport gemacht haben.
Danke an alle für die schöne Woche.
Frank
Fotos Nadine, Ingo, Gesine, Manfred