Finn beim 30. Till Eulenspiegel-Turnier in Braunschweig: Nachdem mit dem Schüler- und Jugendturnier in Bremen bereits einige turnierfreie Wochen
vergangen waren, stand Anfang März der nächste Wettkampf für unsere B-Jugendlichen an.
Leider waren Linus, Janne und Kalle erneut nicht startberechtigt und Yohann leider verhindert. So machten Finn und ich uns allein auf den Weg nach Braunschweig. Unterstützt (und netterweise auch gefahren) wurden wir dabei von seiner Mutter, der im späteren Verlauf noch eine wichtige Aufgabe zugetragen werden sollte. Die Fahrt verlief reibungslos und wir kamen – wie bereits in Bremen – vorbildlich (über)pünktlich an der Halle an.
Das Teilnehmerfeld war mit neun Fechtern zwar überschaubar, aber mit einer Vor- und einer Zwischenrunde würde Finn auf jeden Fall ausreichend zum Fechten kommen. Je nach Erfolg würde er in den Direktausscheid gelangen. Finn hatte etwas Losglück und kam in eine 5er-Runde (mehr Gefechte, mehr Siegeschancen, höherer Index, bessere Platzierung im
Direktausschied).
Beim ersten Kampf schien er noch nicht ganz da zu sein, zwei Gefechte konnte er jedoch souverän und sicher nach Hause bringen. Sein letztes Gefecht hatte er gegen einen Jungen, den wir bereits aus Bremen kannten und von dem wir wussten, dass es sich um einen starken Gegner handelte. Finn lag nach bemerkenswert kurzer Zeit mit drei Treffern im Rückstand und ich hatte das Gefecht ehrlicherweise bereits verloren geglaubt, als er mich eines Besseren belehrte und mit schönen Aktionen einen Ausgleich erzielte. Ich war gerade guten Mutes und wusste, er könnte die Runde mit einem weiteren Sieg beenden, als von Finn plötzlich keine Reaktion mehr kam und die letzten zwei Treffer in Rekordzeit gegen ihn fielen. Verwundert über diesen kleinen „Zusammenbruch“ ging ich zu ihm und sah in ein weinendes Gesicht, was ich von Finn nicht gewohnt bin. Dieses war jedoch nicht der
Niederlage geschuldet, sondern dem hartnäckigen Wackelzahn, der sich bei Finns ausgleichendem Angriff schmerzhaft verdreht hatte und ihm keine Ruhe mehr ließ.
Während der Pause versuchte er immer wieder, sich dem Zahn zu entledigen, was jedoch nicht gelingen wollte…die Zwischenrunde näherte sich und ich merkte, dass Finn mit dem Kopf komplett woanders war. Ein kleines Fiasko schien sicher! Auch das gute Zureden seiner Mutter, sie könne das Ziehen übernehmen, fand keinen Erfolg. Die Zwischenrunde wurde aufgerufen, Finns erstes Gefecht stand kurz bevor und die ganze Zeit fummelte er an seinem Zahn!
Gerade als er aufgerufen wurde, gab er sich einen Ruck und ließ seine Mutter doch den Zahn ziehen. Diese Einsatzbereitschaft würde ich nun gerne immer sehen ;) Die Ablenkung war weg und Finn legte eine gute Zwischenrunde hin, in der er wieder zwei Gefechte für sich entscheiden konnte. Seinen Direktausscheid hatte er gegen einen Fechter, den wir ebenfalls aus Bremen kannten. Klein, etwas hektisch und zu allem Überfluss auch noch ein Linkshänder…auch wenn Finn schöne Aktionen gefochten hat, fehlte doch ein wenig die
Erfahrung, sodass er sich mit einem 6:10 geschlagen geben musste. Ein guter 6. Platz war das Resultat eines spannenden Turniers, bei dem Finn alles gegeben hat. Auch seinen Zahn…